Die Groundspeak Blase – GPS Adventure Maze Ausstellung

GPS Adventure Maze Ausstellung: Planung welche Events; Koordination Logistik;

Als ich begann, diese Artikel zu schreiben, nahm ich das GPS Adventure Maze Exhibit mit als eines der Standbeine Groundspeaks auf. Im Laufe meiner Recherche kamen mir da Zweifel, ob es wirklich eins davon ist. Doch der Reihe nach.
Was ist das eigentlich? Aus dem englischen übersetzt heisst „Maze“ soviel wie Labyrinth oder Irrgarten. Diese Bezeichnung schien für die ersten Veranstaltungen ab 2007 noch recht zutreffend zu sein.
Damals wurde die erste GPS Adventure Ausstellung durch 3 Firmen ins Leben gerufen: Groundspeak, Minotaur Mazes und Trimble Navigation. Im Grunde kann man sagen, dass Minotaur Mazes darauf spezialisiert ist, mobile Ausstellungen zu erstellen. Durch aufstellbare Wände wird ein Labyrinth geschaffen, durch das sich die Besucher dann durchwuseln müssen. Auf dem Weg zum Ziel/Ausgang kommen sie an allerhand Lern- und Erlebnisstationen vorbei. Die erste GPS Adventure Maze Ausstellung (und wohl auch viele der folgenden) war genau sowas. Sie war in 4 Bereiche unterteilt. Die Geschichte der Navigation, die freie Natur als Spielfeld, GPS in der Gegenwart (Hauptaspekt Geocaching) und die Zukunft des GPS. Die Besucher mussten die 4 Bereiche besuchen, in jedem Informationen sammeln, die zu einem Zahlencode führten, der dann ein Schloss öffnete und sie dadurch den nächsten Bereich betreten liess. Dazu gab es eine „Adventure Card“ die man in den Bereichen stempeln konnte, hatte man alle Stempel konnte man im Eingangsbereich über eine Karte eine Stadt ermitteln, die dann die Schatzstadt war. Die Adventure Cards waren unterschiedlich farbig, so dass mehrere Schatzstädte, je nach Kartenfarbe, möglich waren. Damit war das „Adventure“ dann vollendet. Mehr Infos dazu findest du hier.
Heutzutage ist das nicht mehr so. Was 2007 in einer Halle von knapp 2500qm in Muncie, Indiana, begann, ist heute wesentlich weniger „labyrinthisch“. Das aktuellste Maze fand vor ein paar Tagen in Texas statt und wie man auf der Homepage der Veranstalter lesen kann: Ok, da steht wenig.
Aber zum Glück haben sie ein Infovideo gemacht und bei Youtube eingestellt. In der Videobeschreibung kann man dann lesen:

„Is it actually a maze? Not really. It has several twists and turns, but there is only one path through the Maze, and you can’t get lost” (Übersetzt: “Ist es ein Labyrinth? Nicht wirklich. Es gibt mehrere Drehungen und Wendungen, aber es gibt nur einen Weg durch das Labyrinth und Sie können sich nicht verlaufen.”)

Na da wird einem doch glatt die Angst genommen, Ikea ist wahrscheinlich schlimmer.
Zusammengefasst: Das Maze heisst zwar noch Maze, hat aber nichts mehr mit einem Maze zu tun. Nun fragt man sich vielleicht, wieso die GPS Adventure Maze Ausstellung sich so wandeln konnte. Und ob es da mehr als eine gibt. Ganz klare Antwort: Ja.

Bei geocachingbw.de hab ich einen Beitrag aus dem Jahr 2013 gefunden, geschrieben von der lieben Wuselelfe, die Kriterien für ein Maze benennt (leider gibt sie keine Quellenangabe):

“Etliche Kriterien muss ein GPS Maze Event erfüllen, einige seien hier genannt:

  • die Ausstellung muss Bildungscharakter haben
  • sie muss so interaktiv wie möglich sein
  • wichtig ist ein richtiges Verhältnis zwischen Infotafeln und physischen Exponaten wie z.B. Behältern, Magneten, GPSWerkzeugen, magnetischen Gegenständen, GC-Verstecken vom Wasser- bis hin zum Nachtcache
  • sogenannte falsche Caches lehren Anfänger, einen Cache zu suchen
  • die Ausstellung muss einem Irrgarten ähneln
  • alle Dokumente müssen von Groundspeak gesichtet und genehmigt werden”

Was ich aufgrund meiner Recherche bestätigen kann, es gibt nicht DIE GPS Adventure Maze Ausstellung.  Es gibt mehrere. Scheinbar kann man, wenn man möchte, sich selber eine zusammenstellen und sie durch Groundspeak absegnen lassen und damit „legalisieren“. Die aktuellste Ausstellung gerade in Texas sagt ganz offen, dass sie sie neu aufgebaut haben und von der CAGeo dabei unterstützt wurden. Das ist eine tschechische GeocacherVereinigung (ein Verein?), der 2013 das Maze erstmalig nach Europa gebracht hat und nun weltweit unterstützt. So sind die bisherigen 5 Maze, die in Europa waren alle direkt mit ihnen verbunden und das 6. in Prag 2020 natürlich ebenso. Hier gibt es die Bookmarkliste für die europäischen Ausstellungen.
Insgesamt gab es seit 2007 weltweit schon 41 dieser Ausstellungen. Zum Glück führt Groundspeak da eine Bookmarkliste, ich habe die Orte hier mal auf einer Karte visualisiert:

Wenn man sich Bilder anschaut, von den ersten Ausstellungen, zum Beispiel hier:

entnommen listing https://coord.info/GC13XR4

entdeckt man schnell einen Unterschied zu den heutigen (europäischen) Ausstellungen:

Innenansicht:

entnommen Log https://coord.info/GLNW02TV

Aussenansicht:

entnommen Log https://coord.info/GLT3KXDZ

 

Aktuell hat Groundspeak also nur noch sehr wenig mit der GPS Adventure Maze Ausstellung zu tun. Das Ganze läuft zwar unter ihrem Banner, aber die eigentliche Arbeit, das Ausarbeiten der Ausstellung, die Durchführung des Ganzen etc, das wird vor Ort von Freiwilligen gestemmt. Groundspeak gibt das besondere Icon.

Notwendigkeit: Nein. Durchführung: Obwohl Groundspeak fast gar nichts dafür tun muss, fällt ihnen der Ruhm für diese Bildungsausstellung vor die Füsse. Sie bauen nichts, sie organisieren nichts. Ihr Anteil an dem Ganzen liegt darin, die Ausstellung im Vorfeld abzunehmen (wenn Wuselelfes Quelle authentisch ist) und den besonderen Cachetyp bereit zu stellen, den die Besucher automatisch für ihren Onlinelog erhalten. Fraglich ist, ob mit dieser Ausstellung auf grossen Geocaching Events wirklich Wissen vermittelt wird, oder „nur“ vorhandenes vertieft. Also ob man da wirklich etwas Neues lernen kann. Fakt ist, Maze zieht Besucher an. Der grosse Teilnehmererfolg gerade in Prag 2013 und Mainz 2015 ist wohl gerade auf das Maze bzw das besondere Icon für den Besuch zurück zu führen. Wenn man sich allerdings die Teilnehmerzahl am Event von 2007 anschaut, 92 attended logs, gegenüber einem Mega Event 2013 oder 2015 (3800 und 5700), stellt sich wohl kaum die Frage, wieso sich das Maze ändern musste. Diese Masse an Geocachern durchzuschleusen, gerade wenn es in der Ausstellung noch Rätsel und Zahlenschlösser gibt, undenkbar. Das Texas Event hat übrigens 1200 Besucher aktuell.
Hervorzuheben ist auf jeden Fall das Engagement der tschechischen Geocachergruppe cageo.cz, die Renaissance der GPS Adventure Maze Ausstellungen ist wohl einzig und allein ihnen zu verdanken!

 

 

Hier geht es zum Fazit der “Die Blase Groundspeak” – Reihe.

 

Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie, die sich mit den “Geschäftsbereichen” von Groundspeak bzw geocaching.com beschäftigt. Die Hauptübersicht und einleitende Worte nach dem Wieso, Weshalb und Warum findest du hier.

9 Gedanken zu „Die Groundspeak Blase – GPS Adventure Maze Ausstellung“

    • Ja. Da scheint man auch speziell von Seiten Groundspeak noch richtig “investiert” zu haben. Heute wird das von “Freiwilligen” erledigt. Das soll nicht heissen, dass ich deren Arbeit nicht schätze, ganz im Gegenteil. Ich finde es nur schade, das Groundspeak sowas nicht aufbaut, sondern sich “mit fremden Federn” schmückt.

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  1. Nur als allgemeiner Hinweis: In einem Labyrinth kann man sich nicht verirren, es gibt keine Abzweigungen. Bei dem, was man üblicherweise als Labyrinth bezeichnet, handelt es sich um einen Irrgarten.
    Im Englischen “maze” werden die beiden Begriffe nicht unterschieden.

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