Die Groundspeak Blase – Digitale Infrastruktur

IT Technik: Datenbank GC/WIG/Waymarking/GIFF; entsprechende Homepages; Apps (GC und Adventure Lab Cache); technische Entwicklung/Wartung/Instandhaltung; API Management;

Wohl das Kernstück des Unternehmens. Was wäre Geocaching ohne die Datenbank im Internet? Nichts. Bestes Beispiel Letterboxing. Ähnliches Spielprinzip, aber die Listings gab (gibt?) es nur in Papierform, entweder regional für „vor Ort“ oder als grosse Komplettsammlung. Spielt (gefühlt!) heute kein Mensch, einfach nicht verbreitet genug. Vermutlich fehlt es an Publikationskanäle um eine breite Masse an Menschen zu erreichen und dafür zu begeistern.

Wir reden bei IT Technik fürs Geocaching primär von einer Datenbank, die irgendwo auf einem Webspace liegt und von Servern bearbeitet wird. Das kostet natürlich Geld. Auch wenn schon vieles ausgelagert wurde (Bilder in die Amazon Cloud, (GIFF) Videos zu Vimeo…), zusammen mit Instandhaltung und Ausbau bestimmt kein Schnäppchen für dreifuffzig. Was da konkret für Kosten anfallen, natürlich Betriebsgeheimnis. Auch über die praktische Umsetzung, also wieviel Server mit welcher technischen Leistung stehen wo, hüllt man (verständlicherweise) den Mantel des Schweigens. Kann man hier zu auch was nachlesen.

Die Apps kosten bestimmt auch nicht wenig, sowohl in der Beschaffung als auch die Unterhaltung. Wobei das Management von ihnen auch irgendwie zu wünschen übrig liess. Ich sag nur Pro App (~8Euro) parallel zur Free App, die dann Intro App wurde und plötzlich auch Pro App war, obwohl sie beim Launch noch lange nicht das konnte, was die Pro (und Free) vorher konnten. Heute heisst sie nur noch Geocaching App und dümpelt irgendwie als „wir wissen, dass sie recht nutzlos ist und den Marktbegleiterapps bei weitem nicht das Wasser reichen kann, wir wollen aber den Nutzer nicht überfordern und es soll ja primär eine Reinschnupperapp sein“-App rum. Böse Zungen behaupten, dass das Original, die allererste Geocaching App einfach von Groundspeak gekauft und übernommen wurde, und als dann grössere technische Anpassungen und Neuerungen notwendig wurden, wusste niemand im HQ, wie sie eigentlich programmiert war, so dass man von neuem Anfangen musste. Den halbherzigen Versuch mit der Konkurrenz mitzuhalten sehen wir heute. Und jeder, der das Hobby intensiver betreibt lacht über sie. Die Adventure Lab Cache App dagegen ist wirklich Zucker. Sie läuft stabil, tut genau das, was sie soll, ist übersichtlich und gut zu bedienen. Einziges Manko bisher, man kann zu absolvierten ALC keine Bewertung in Form eines Logs für den Owner da lassen. Aber das ging ja bisher auch nicht bei den LAB Caches. Und wer jetzt meckert, dass sie doch ganz furchtbar und schlimm ist, wegen dem Sofalogging Schutz, also dass man durch sie lokalisiert wird und in einem gewissen Umfeld um den Labcache sein muss zum loggen, dem sei dieser Artikel noch mal ans Herz gelegt. It’s not a bug, it’s a feature! Und wohl gerade, weil man von offizieller Seite keine vernünftige App zustande bringt, ist man gezwungen sehr achtsam mit seinen API Zugängen umzugehen. Wie man gerade sieht, ist das wohl eine Art letzte Bastion noch Einfluss auf den Zugang zur Seite zu haben. Hier zwingt man die Fremdanbieter auf Linie. Natürlich abgesehen von dem ewigen Outlaw c:geo, der weiterhin (bei Android) Platzhirsch ist und dessen „spidern“ der Webseite zwar eigentlich verboten ist, aber toleriert wird. Wohl um die werte Kundschaft nicht zu verschrecken.

Notwendigkeit: Essentiell! Erklärung: Ich muss das technische System einfach mit Opencaching vergleichen. Die machen dort, abgesehen von der schieren Quantität, also der Masse an Abfragen, genau dasselbe. Sie betreiben eine Datenbank, listen Cachedaten darin auf, sie stellen eine Karte zur Verfügung, es gibt eine App, ein Cachemanagementsystem… Zugegeben, OC setzt da auf mehrere Standbeine. Abgesehen von der nationalen Trennung (ja, die unterteilen sich wirklich in OC.cz/de/es/fr/it/nl/pl/ro/uk/us) gibt es da mehrere „Teilanbieter“. Der Kartendienst hängt irgendwie mit Flopps toller Karte zusammen. Der API Zugang (heisst dort OKAPI) wird von den Polen gemanagt, bei der App verlässt man sich ganz auf c:geo und hat gar nichts eigenes im Angebot. Trotz alledem stemmt man den laufenden Betrieb inklusive Wartung und Neuentwicklung (also ausser dem neuen Design! 😉 ) mit Freiwilligen, Ehrenamtlichen und Spendengeldern in individuellen Höhen. Nochmal ganz deutlich, ja, OC hat bei weitem nicht die „Last“ von GC, aber ansonsten haben sie die gleichen technischen Anforderungen und eine ähnliche technische Infrastruktur. Und die wuppen das für (fast) lau!

 

Hier geht es (ab morgen) zum nächsten Artikel über die Unternehmenskommunikation.

 

Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie, die sich mit den “Geschäftsbereichen” von Groundspeak bzw geocaching.com beschäftigt. Die Hauptübersicht und einleitende Worte nach dem Wieso, Weshalb und Warum findest du hier.

4 Gedanken zu „Die Groundspeak Blase – Digitale Infrastruktur“

  1. Bei OC fehlt leider immer noch eine App für iOS. Hier tut sich seit Jahren leider gar nichts.
    Habe da immer das Gefühl, dass hier das OC Team nur einseitig unterwegs ist. Da sollte sich
    endlich was tun.

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