48875 Taler – “Meckster – wie man mehr Kohle macht als mit der goldenen Gans, dem dukatenkackenden Esel und der alten Goldspinnerin zusammen”

(ja, der Titel ist reisserisch und Clickbait. Hat aber funktioniert. 😉 )

In diesem Blogartikel möchte ich euch ein Märchen erzählen. Ein Märchen von einem fiktiven Owner mit vielen Ideen und einem Händchen zum Talermachen und einem Hofchronisten, der mal ein wenig recherchiert und nachgerechnet hat.

Allerdings bedarf es dazu eines kleinen Vorwortes. Und das geht so: Wie jeder weiss gehört das “Coinern” schon lange irgendwie zum Geocaching dazu. Da werden medaillenähnliche Objekte in Fernost produziert, mit einer Art Seriennummer, dem Trackablecode, versehen und manchmal auf die Reise geschickt. Oder sie landen in Truhen, Vitrinen und Schatullen und dienen der Befriedigung des Jäger- und Sammlertriebes. Man könnte fast von kleinen Fetischobjekten sprechen.

Manchmal werden solche Coins für caritative Zwecke hergestellt. Es geht dem Erschaffer, dem Herausgeber nicht nur um Profit, Gewinn und Erlös, der gezahlte Preis soll einem höheren Ziel, etwas “Gutem” dienen. Dies kann mal eine Spende für medizinische Forschung, für Tier- und Naturschutz oder vielleicht auch nur etwas sein, das einem bekannten Cacher (oder seiner Familie) auf die Beine helfen soll. Und manchmal sollen Geocoins auch Geocaches finanzieren.

Das Schöne an Geocoins ist ja, das vieles über sie transparent ist. Man findet viele Bilder dazu im Netz, hat Datenbanken oder sogar eine Wiki aus der sich viele Sachen erlesen lassen, manchmal findet man sogar ganze Listen mit Codes zum Discovern im Netz. Ob dies nun so gewollt oder ungewollt ist, darüber lässt sich trefflich streiten.
Was ich ganz interessant finde, sobald eine Coin aktiviert wurde, kann man sich recht einfach eine Übersicht über die Gesamtanzahl der Auflage darüber anzeigen lassen. (Wem die Begrifflichkeiten alles böhmische Dörfer sind, der kann ja mal hier nachlesen, da wird speziell im Absatz “Aktiviere deine TBs nicht” ein wenig was erklärt.)

So ist es beispielsweise relativ schnell möglich zu erfahren, wieviele Coins der “Cottbus Quarter Geocoin” herausgegeben wurden (zufälligerweise bin ich einer der Mitherausgeber und kann diese Anzahl bestätigen 😉 ):

 

 

Und nach diesen einleitenden Worten lade ich dich herzlich zum Märchen

 

“Meckster – wie man mehr Kohle macht als mit der goldenen Gans, dem dukatenkackenden Esel und der alten Goldspinnerin zusammen”

 

“Es war einmal ein fiktiver Owner, der gute Caches gebastelt hat die weit über die Grenzen seiner Region berühmt sind. Sie zogen viele Cacher an. Und sie waren in der Erstellung und auch im Unterhalt kein Pappenstiel. 4 dieser Caches benannte er nach einer fiktiven Sage namens Meckster. Er legte nun also den Cache Meckster und merkte wie gut der bei den Cachern an kam. Knapp 2 Jahre später dann Meckster2, wieder 2 später Meckster3 und dann dauert es 3 Jahre bis Meckster4.

Da er den Besuchern gerne ein rundum gutes Erlebnis verschaffen wollte, eins mit Erinnerungswert und wo man sich auch was materielles mit nach Hause nehmen kann, kam er auf eine Idee. Und natürlich stand auch die ein oder andere Reparatur an. Da beschoss er 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Für diese Caches sollte es eine Geocoin geben. Die konnte man über ihn beziehen. Und am Final lagen welche mit einer Kasse des Vertrauens.

Ein unwürdiger Hofchronist aus dem Nachbarsland, einer der gar nicht richtig Geocaching machte, weil er immer nur Write Notes schrieb und keine Logs, der war sehr neugierig. Er schaute einfach mal, wieviele Coins (bzw Trackingcodes) da so unterwegs waren. Und er erstaunte, es waren gar nicht so wenige. Er fand nämlich heraus, dass es für Meckster1 sage und schreibe 1000 Coins gab.  Dabei waren das profane runde Dinger mit der Aufschrift “Kofgefüllt”. Für Meckster2 gab es dann ein besonderes Favoritenpunktjubiläum zu feiern dazu kam dann eine kleine Spezialauflage mit 100 Stück, wobei der fiktive Owner wieder auf die profane Rundcoin zurück kam, allerdings mit etwas festlicherer Aufschrift. Für Meckster3 musste dann wieder etwas Grosses her: In 1800er Auflage handelte es sich bei dieser Coin schon um etwas handfestes, das Arbeitsgerät eines Knochenhauers.   Nun machte er mal eine Zwischenrechnung und notierte sich die Zahl 2900 auf einem Zettel.

Da die fetten Jahre beim Geocaching ja vorbei waren und das Hobby ein wenig rückläufig wird der fiktive Owner natürlich vorsichtig. Somit gab es für den Meckster4 Cache dann nur noch 1050 Coins. Diese Coin war ganz im Zeichen des Fortschritts dem modernsten Arbeitsmittel der Holzfällerzunft gewidmet. Als kleiner Bonus kam dann noch in 300 Auflage ein Symbol des weiterverarbeitenden Holzhandwerks, der Sägemühle, heraus. Der Hofchronist notierte sich auch diese Zahlen und addierte sie mit der 2900. Dann schrieb er dick und fett 4250 auf den Zettel und staunte, wieviele das doch waren!

Nun ist unser fiktiver Owner natürlich nicht doof. Gewisse Grundkenntnisse in BWL besass er und daher war ihm durchaus bewusst, dass man Waren teurer verkaufen sollte als man für sie bezahlt hat, sonst wäre das Ganze ja ein Minusgeschäft. Dem Hofchronist war so, als ob der fiktive Owner, medial sehr umtriebig, auf einem der Bälle mit viel Publikum, oder war es doch einer seiner Herolde, die die Botschaft für ihn ins Land trugen, verkündet hatte, achteinhalb Taler pro Geocoin im Einkauf beim heimischen Schmied bezahlt zu haben. Daraufhin befragte der Hofchronist nun seinerseits Handwerker und Geocoinsammler in seinem Landen, die diese Summe als durchaus realistisch empfanden im Durchschnitt der Meckster Coins.

Der fiktive Owner verlangte von seiner Kundschaft immer irgendwas zwischen 20 und 25 Taler pro Geocoin. Das wusste der Hofchronist und rechnete da keine “Supersonderspecialirgendwaseditions” oder Pappsargeditionen mit ein, die man eventuell bei reisenden Trödelmärkten oder bei sonstigen Jahr- und Flohmärkten kaufen konnte. Er notierte sich also auf seinem Rechenzettel 20 Taler, zog davon 8,5 Taler ab und kam nach einigem intensiven nachdenken auf 11,5 Taler Gewinn pro Geocoin. Von dieser rechnerischen Erkenntnis beflügelt und ganz verrückt im Zahlenrausch multiplizierte er das gleich mit der schon dick und fett markierten 4250 von oben.

Und plötzlich stand da eine 48875 auf seinem Papier. Was er, je nach Perspektive, eine ziemlich hohe Zahl fand. 48875 Hexen zum Beispiel wären eine ziemliche Plage für seines Königs Reich. 1250 hatten sie schon verbrannt. 48875 Satzzeichen wären bestimmt ein ganz paar (1250?) Pergamentseiten voll. Und wieviele Opfer diese blutsaugende Gruselgestalt schon erlegt hatte, ob nun 350 oder doch auch 48875, dass weiss wohl nur Prof. van Helsing.  Und wenn der Chronist nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute.”

5 Gedanken zu „48875 Taler – “Meckster – wie man mehr Kohle macht als mit der goldenen Gans, dem dukatenkackenden Esel und der alten Goldspinnerin zusammen”“

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