Merchandise: Online Shop (Produktentwicklung; Fotografie, Artikelbeschreibung/einstellung; Kauf- und Zahlungsabwicklung; Versand; Rücknahme bzw Umtauschabwicklung…)
Der Punkt, wo man eigentlich nochmal so richtig verdienen kann. Was 2000 mit dem Verkauf von 144 Nikkis begann, deren Erlös man dringend brauchte um auf professionelle Server umzuziehen, wurde bald ein richtiger „Online-Shop“. Man hatte die Marke etabliert und baute und baut mit der ständigen Präsenz in den sozialen Medien und der „alten Presse“ eine Art Lebensgefühl auf. Groundspeak betreibt dazu einen recht übersichtlichen und gut gefüllten Onlineshop. Vom Logbuch und Co, also den alltäglichen Verbrauchsmaterialien, über (Weiter-)Bildungsmaterial, Kleidung und Co bis hin zu „exklusiveren“ Sachen wie ein Getränkedosenkühler ist alles da.
Jede Menge Starterkits in unterschiedlichen Preisniveaus, GPS Geräte (nicht gerade die neusten Modelle, hier sieht man den Trend zum Smartphone wohl auch) und Smartwatches von Garmin (da wird es sicher einen guten Rabatt als Zwischenhändler geben). Erstaunlicherweise ist der CHIRP mit ~23Dollar recht teuer, find ich. Viel Literatur (englischsprachig) bzw Führer (leider nur in Englisch erhältlich). Dann versucht man so ein paar Hobbykreuzungen mitzunehmen, viele Geocacher sind ja bekanntlich gerne draussen, also bietet man natürlich auch Outdoorüberlebenskram an (inklusive Handwärmer, für die ganz harten Kerle). Besonders hervorheben muss ich hier auf jedenfall noch das Geocaching Explorer‘s Tool, eine Art klappbares Fernglas inklusive Kompass. Für nicht mal 5 Dollar. Wahrscheinlich mehr ein Handschmeichler.
Inwieweit sich da grosse Gewinnmargen ergeben, schliesslich ist Groundspeak ja nur Einzelhändler, bleibt der Spekulation offen. Für mich machen die Preise gefühlt einen recht „soliden“, wenn nicht gar hohen Eindruck. Vieles wird gelabelt verkauft, sprich mit Geocaching Texten bedruckt. Sachen wie ein PETling Logbuch für 4 Dollar (ja, eins! In Zahlen: 1!) scheinen diesen Eindruck zu bestätigen.
Recht neu in Sortiment sind modifizierte Lego Steine. Der ein oder andere Leser ist ja Fan und wird es deshalb kennen. Diese Klemmbausteine sind ja nicht mehr so richtig patentiert geschützt und es gibt viele Mitbewerber auf dem Markt. So gibt es Firmen, die, wenn man denn die entsprechende Menge abnimmt, diese Bausteine bedrucken und so modifizierte Modelle/Sets erstellen. Im Groundspeak Shop hat sich schon eine beachtliche Anzahl von Produkten eingefunden. Bei manchen Sache finde ich den Bezug zwar sehr weit hergeholt (ein Kraken???), bei anderen schlüssig. Beim Set Cache Hunter hätte ich mir gewünscht vielleicht eine grössere Marge in den Shop zu nehmen und den Preis damit ein wenig angenehmer zu gestalten.
Insgesamt erfordert der Aufbau und Unterhalt so eines Shops sicherlich einiges an Aufwand, Kosten und Arbeitskraft. Produkte müssen „erdacht“ mit den Zulieferern ausgehandelt, entsprechend gelabelt werden, Produktfotos erstellt, das Ganze in den Shop eingepflegt werden. Nebenbei laufen noch Rabattaktionen und Ausverkäufe (ohne die ich, ehrlicherweise, da fast nix kaufen würde). Bestellungen gehen ein und müssen bearbeitet werden, versendet, Reklamationen und generell Kundenanfragen bearbeitet. Da steckt also richtig was drin. ABER: Der Shop ist „kontinental“, dass heisst, ausserhalb der USA und Kanada kann man da gar nicht bestellen. Man spart sich also viel Arbeit mit internationalem Versand und Steuern etc. Hier setzt man auf ein System der internationalen Distributoren. Heisst andere Händler können bestellen und dann weiterverkaufen. Ich glaube das spart viel Arbeit für Groundspeak und ermöglicht den Geocachern weltweit indirekt aus dem Shop zu bestellen.
Bei der Qualität der bestellbaren Sachen muss ich über das, was ich bisher wirklich in den Händen hielt, sagen, es war recht durchwachsen. Die Klemmbausteine sind vollkommen in Ordnung, auch Coins kann ich nicht meckern (bis auf diesen einen Lackey Coin, an dessen Scharnier ich mir mal ne Schnittwunde geholt habe). Die Textilien, die ich bisher fühlen konnte fand ich mittelmässig. Dünner Stoff, allerdings stabiler Aufdruck, der auch nach ein paar Wäschen nicht gleich weg war. Enttäuscht bin ich von den hauseigenen „Print-Erzeugnissen“ zu Werbe- und Bildungszwecken. Dünnes Papier, bei manchen ist der Druck versetzt. Und das für DIE Preise. Da dann in Zukunft doch lieber Finger weg. Da sind die Onlinesachen direkt auf der Groundspeak Seite eine wesentlich bessere Quelle. Runterladen, selber drucken so wie gebraucht.
Zweites ABER: Auch wenn das alles nach viel Aufwand und Arbeit und Kosten klingt, rein wirtschaftlich müsste der Shop doch so zu führen sein, dass er als Minimum Plus/Minus Null läuft. Und bei einem Wirtschaftsunternehmen wie Groundspeak kann ich mir nicht vorstellen, dass das Ziel eine grosse dicke Null ist, sondern eher ein schönes Plus. Wie wichtig der Merchandise ist, sieht man vielleicht auch an der aktuellen Stellenausschreibung des Unternehmens, die Hälfte der offenen Stellen ist ganz klar im Shop Bereich angesiedelt.
Notwendigkeit: Nicht Zwingend. Erklärung: Mit viel Arbeit und Ressourcen wird ein Shopsystem betrieben, dass hoffentlich mehr abwirft, als man rein steckt und auch mehr als den „Verkauf eines Lebensgefühls“ darstellt. Man kann durch den Shop Umsatz erwirtschaften, der das Betreiben der Plattform geocaching.com unterstützt. Ob diese finanzielle Säule dringend notwendig ist, oder man den Laden auch so finanziert bekommt, ist die Frage aller Fragen.
Hier geht es (ab morgen) zum nächsten Artikel über den Trackables.
Dieser Beitrag ist Teil einer Artikelserie, die sich mit den “Geschäftsbereichen” von Groundspeak bzw geocaching.com beschäftigt. Die Hauptübersicht und einleitende Worte nach dem Wieso, Weshalb und Warum findest du hier.
Das PETling-Logbuch kostet bei einem bekannten deutschen Shop gerade mal 60 Cent ^^ Aber irgendwie hat man das ja häufig: kauft man direkt beim Hersteller, ist es teuer, als wenn man es in irgendeinem anderen Shop kauft.
Aber die Preise für die Lego-Artikel halte ich auch für wucher. Diese Munitionskiste aus 33 Steinen für 20 €. Das sind 60 Cent pro Stein. Solche Steinpreise würden dir Legofans um die Ohren werfen…. Die grüne 1×4 Fliese der Munitionskiste, die 4x benötigt wird, kostet bei Bricklink gerade mal 2 Cent. Der 1×4 Brick, der da sicher auch 4-6x benötigt wird, bei Bricklink für unter einem Cent… Also wenn die ganze Kiste ein Teilewert von 3 € hat, dann habe ich schon großzügig geschätzt. Das sind alles Standardteile… nichts besonderes dabei.
Klar, da ist noch Sortieren dabei, die Verpackung, der bedruckte Stein, aber der Preis ist meiner Meinung nach zu hoch.
Ja. Habe auch oft das Gefühl das Hersteller sich sehr auf ihr Gebiet, die Herstellung konzentrieren und den Verkauf irgendwie sehr stiefmütterlich behandeln. Verkäufer, also Shops, sind da meist aktiver aufgestellt was Angebot und Nachfrage und Marktwirtschaft betrifft.
Zu den Lego Preisen: Prinzipiell bin ich da bei dir. Allerdings sollte man bedenken, welche Mengen Groundspeak um bzw absetzt und welche bei anderen Händlern, gerade den grossen, die über Bricklink verkaufen. Ein direkter Vergleich von dem einen zu dem anderen fällt da glaube ich schwer. Aber wie gesagt, im Grunde bin ich da voll bei dir. Zu teuer ist das Zeug im GS Shop.
LG,
palk.
Eine wirklich nette Reihe zum Lesen, mit einem Haufen Vermutungen und wenig Wissen.
Ein bisschen mehr Kenntnis von der ganzen Materie wäre nicht schlecht, selbst externe Links werden hier nicht wirklich verstanden und einfach falsch interpretiert!
Macht weiter so, ist echt amüsant das Ganze!!!
Aloha.
ja, als Groundspeak Aussenstehender muss man viel Mutmassen, ein paar Sachen bekommt man aber auch mit bzw kann sie relativ verlässlich herleiten. Aber (meine) Blogartikel stellen ja nie den Anspruch 100% richtig zu sein, ich gebe mir Mühe und recherchiere nach bestem Gewissen. Gerne lasse ich mich auf Fehler hinweisen oder zu einer Diskussion verleiten. 🙂
Um was geht es dir denn mit den externen Links?
LG, palk.