It´s all about the numbers – Statistik a la Lausitz…

 

Nachdem die Sache mit der Statistik, nein, diesmal ist nicht die böse „wer hat die meisten und interessantesten Punktkombinationen“-Statistik gemeint, die Andere, die „Geocaching ist auf dem absteigenden Ast“-Statistik, nachdem die nun also gerade in den letzten Wochen und Tagen hohe Wellen schlägt (siehe z.B. hier, hier, hier und hier), dachte ich mir, dass guck ich mir doch auch mal an. Wird bei den „hohen Wellen“ doch meist mit gesamtdeutschen Quellen und Zahlen gearbeitet, wollte ich das Ganze mal für uns in der Lausitz (und drum herum) ein wenig greifbarer machen. Denn wie jeder weiß, haben wir hier nicht nur immer ein besonderes Wetter, im Vergleich mit Restdeutschland, wir haben hier auch so unsere eigene Mentalität, vielleicht also auch, was Geocaching betrifft!?

Nun hätte ich mich lange hinsetzen können und mir per http://project-gc.com/ oder gar GSAK Datensätze ziehen können, diese Filtern, auszählen lassen, etc pp, wollte ich aber nicht. Ich habe da einen, ähm, subjektiveren Ansatz gewählt und lasse mich gerne in den Kommentaren über meine Schlussfolgerungen verbessern. 🙂

Dem ein oder anderen wird es bekannt sein, dass ich ein Freund der Notifications bin. Heißt, ich habe bei geocaching.com Benachrichtigungen eingestellt. Ich bekomme zum Beispiel bei neuen Caches eine Nachricht (wie wohl sehr viele). Ich bekomme aber auch bei Archivierungen Nachrichten, bei Aufrufen zum Warten (also dem Pflegen von Dosen, nicht das Andere), ich bekomme Nachrichten wenn Caches disabled werden oder eben wieder enabled, usw usf. Das heißt natürlich nicht, dass ich alle diese Mails dann wirklich lese, die meisten, also eigentlich den Großteil, ignoriere ich, der wird in einem Mailprogramm Unterordner namens „Geocaching – 2016“ abgelegt. Ab und zu guck ich mir aber doch die eine oder andere Nachricht genauer an, wenn es Caches betrifft, die irgendwie mein Interesse geweckt haben. Vielleicht weil ich sie bald angehen möchte, weil ich sie als sehr sensibel einschätze, oder weil ab und zu ein T5er vom Baum fällt, der sich dann „leichter“ loggen lässt. Das letzte habe ich natürlich nie gesagt. 😉

Meine Benachrichtigungen habe ich auf 50km Umkreis rund um meinen Wohnort (also so ziemlich Zentral in Cottbus) gesetzt und auf Deutschland eingestellt, der westpolnische Bereich fällt also raus.

In Zahlen sprechen wir, was Archivierungs-, Enable + Disable, „Performed Maintenance“-, Publish-, Reported- und „Coords Updated“- Mails betrifft, von 3776 (Stand 01.01.2016 – 27.12.2016). Sieht erstmal nach viel aus (es kommen ja auch noch Ownermails (Cachefunde – TB Bewegungen), Direktnachrichten, Event Announcements, Watchlist Benachrichtigungen … dazu), wenn man diese Gesamtzahl mal auseinander nimmt, ist das aber gar nicht soooooo viel (und lässt sich per Filter leicht sortieren).

Und nun kommt der Teil, wo ich Diagramme zeichnen darf. 🙂

 

„Gemeldete“ Caches, „Gewartete“ Caches, „Koordinaten angepasst“:

 

 

Im Jahr 2016 sind 733 Meldungen von Findern oder Nichtfindern raus gegangen, dass es einen Defekt an einem gelisteten Cache gibt (sicherlich nicht auf 733 Caches, weil ich Mehrfachmeldungen bei einem Cache nicht herausgefiltert habe und es da Dopplungen geben kann). 872 mal hat ein Owner einen Cache gewartet und auch die „performed Note“ geschrieben. Also deutlich mehr, als gemeldet (wobei natürlich auch auf „sollte archiviert werden“-Logs mit einem „performed“ reagiert werden kann). Sind die Owner da sehr sensibel, was zum Beispiel auch Hinweise in Fundlogs oder „write notes“ angeht?

133 mal wurden Koordinaten angepasst. Hier stellt sich die Frage, wird die Technik genauer, also messen wir heutzutage genauer, als zum Beispiel noch im letzten Jahr, oder mussten diese Caches umgelegt werden aufgrund der Gegebenheiten vor Ort?

 

disabled vs. enabled:

 

 

Wohl auch sehr spannend, im Jahr 2016 wurde 606 mal ein Cache disabled, also zeitweise aus dem Spiel genommen, 427 wieder enabled, wahrscheinlich nach einer Wartung wieder ins Spiel gebracht. Heißt, da sind 79 Caches nicht wieder gekommen, wurden vom Owner oder Reviewer ins Archiv geschickt. Ich hätte die Zahl der Nichtwiederkehrer subjektiv wesentlich höher eingeschätzt.

 

Cache Veröffentlichung vs. Cache Archivierung:

 

 

Als letztes hier wohl auch das Spannendste, wie sieht es eigentlich nun mit neuen Caches gegen archivierte Caches aus?

 

Es sind also 430 Caches archiviert worden (übrigens nur 142 von den Reviewern (104 Maxwell 😉 )und 574 veröffentlicht. Soll heißen, wir haben in unserem Gebiet einen Zuwachs von 144 Caches zu verzeichnen (was natürlich nichts über die Qualität aussagt!). Laut Suche bei geocaching.com liegt die Gesamtanzahl der Caches im 50 km Umkreis (und in Deutschland) bei 3360. Wir haben also einen Cachezuwachs von 4,3% im Jahr 2016.

 

Zum Schluss will ich doch noch einen kleinen Screenshot von project-gc.com nachreichen:

 

 

Es sind also momentan 361711 Caches in Deutschland aktiv, knapp 9000 sind deaktiviert.

In diesem Jahr wurden 68566 neue Caches veröffentlicht (ein Rückgang von 9% im Gegensatz zu 2015). Leider lässt sich hier kein genauer Schluss ziehen, wie viele Caches archiviert wurden, um etwas über die Gesamtentwicklung zu sagen.

Fazit: Ich denke, aufgrund der Zahlen, die man so ließt (und von deren Richtigkeit ich jetzt mal ausgehe), ja, Geocaching ist im (quantitativen) Deutschlandtrend wirklich rückläufig. Ganz klar sieht man es ja in der „Neucache“ Entwicklung. Es werden weniger Caches veröffentlicht, als in den Jahren zuvor. Ob das nun an den Cachern liegt, die mehr zu Konsumenten werden, als zu Produzenten, ob Deutschland wirklich „voll“ ist, also eine gewisse Sättigung erreicht ist, ob der „Trend Geocaching“ wirklich seinen Zenit überschritten hat und nun weniger neue/aktive Cacher natürlich auch weniger Dosen legen, wer weiß das schon (außer vielleicht Jeremy mit seinem Froschorakel 😉 ).

Fakt ist, wir hier weit im Osten verzeichnen Zuwächse, es “kommt mehr rein, als raus geht”. Vielleicht ist die Cachedichte hier nicht so groß wie in den Ballungsräumen der Großstädte oder Metropolregionen? Vielleicht haben wir deshalb noch Platz und der Abwärtstrend erreicht uns später? Eventuell ist gerade der Anstieg der Anzahl neuer Caches ein Pfund, dass wir nutzen sollten um die Attraktivität der Region gerade für Cacher, die noch gerne wegen LP´s kommen, die ja auch bei uns immer weniger werden, aufrechtzuerhalten? Wenn die Mehrzahl der Cacher „viele Dosen am Stück“ will, vielleicht sollte man sich dann darauf ausrichten und das entsprechende Angebot schaffen? Vielleicht pfeift man aber auch auf die ganze Statistik und legt mehr Wert auf Klasse statt Masse (hier sei nochmal an Projekt 12-17 erinnert)?

1 Gedanke zu „It´s all about the numbers – Statistik a la Lausitz…“

  1. Es gibt bei solchen Statistiken eigentlich kein richtig oder falsch, jeder Ansatz hat individuelle Stärken und Schwächen. Ich habe mittlerweile drei verschiedene Techniken ausprobiert, die im Wesentlichen zum selben Ergebnis kommen, puuh… Viel wichtiger ist es, überhaupt eine Idee zu haben, den Rest kann man sich schön(oder schlecht) reden 😉

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