Wenn du hier gelandet bist, scheinst du auf ein bestimmtes Angebot im Internet gestossen zu sein. Ich sag gleich ehrlich und offen, natürlich ist das Angebot Quatsch. Obwohl laut guidelines (nach meinem Verständnis, gerne lass ich mich da korrigieren) nicht verboten, wirst du hier nicht das bekommen, wofür du scheinbar bereit wärst zu bezahlen.
Zum Hintergrund:
Es wurde wieder einmal die Diskussion losgetreten, ob man archivierten Geocaches die Favoritenpunkte entziehen darf zur Neuvergabe oder ob das irgendwie unmoralisch/unethisch wäre.
Zuerst mal kann man da in die “Regeln” gucken:
Es ist also prinzipiell erstmal erlaubt. Man darf das selber entscheiden.
Meine Position ist ganz klar, was archiviert ist braucht auch keinen FP mehr. Groundspeak hat (wohl zur Werterhaltung) ein 10:1 System eingeführt. Das heisst, wenn man (als Premiummitglied!) 10 Caches online geloggt hat, bekommt man einen Favoritenpunkt zur Vergabe freigeschaltet (was konsequenterweise bedeuten müsste, dass Groundspeak davon ausgeht, dass nur jeder 10 Cache toll ist.).
Mit diesem kann man dann einem der online geloggten Caches diesen Punkt anhängen und diesen Cache damit auszeichnen. Andere Cacher bekommen damit eine Art Filterfunktion. Sie sehen im Listing jedes Caches wieviele FPs dieser schon bekommen hat. Oder können in der Suchfunktion nach Caches mit einer besonderen Anzahl von FPs filtern.
Ausserdem werden die FPs aller eigenen Caches für den jeweiligen Owner zusammengezählt und an gut sichtbarer Stelle im Geocaching User Profil angezeigt.
Und das ist wohl eine Funktion, die vielen Cacheownern sehr wichtig ist. Sie möchten gerne viele Favoritenpunkte in Ihrem Profil stehen haben.
Inwieweit das eine Aussage über den Owner und sein gesamtes Engagement für die Geocaching Community zu lässt ist diskussionswürdig. Der Owner des “höchstfavorisierten” Geocaches der Welt, der Lego-Giraffe, hat zum Beispiel (aktuell) 11704 Favoritenpunkte auf seinem Account stehen. Er hat 5 Caches gelegt von denen nur 3 FPs bekommen haben, neben dem Lego einer einen und einer neun. Ist er nun ein High-Quality Owner, bei dem jeder Cache ein Highlight ist und man unbedingt hin muss? Oder sollte man den Blick auf die FP streng zwischen Cache und Owner trennen?
Ich tendiere ganz klar zu Letzterem. Jeder Cache sollte für sich betrachtet werden. Es gibt Owner mit vielen tollen Caches, die auch mal den Petling an der Baumwurzel dabei haben und sicher auch Owner mit vielen Autobahn-Toilettenecken-Dosen, die einen Cache mit toller Wanderung, Aussicht und Erlebnis hoch 3 am Start haben.
Um auf diese Wahrnehmungsdiskrepanz innerhalb der Geocacher hinzuweisen und ein wenig über das eigene Verständnis für die Vergabe eines FP hinzuweisen, habe ich das Eingangs erwähnte Angebot eingestellt. Und vielleicht bekomme ich ja vom geocaching-logservice.de ein lukratives Angebot zur Übernahme dieser Dienstleistungsparodie? 😉
Somit stehen sich in meinen Augen 2 Argumentationsschienen gegenüber:
– Der “praktische Nutzen” für alle Cacher, anhand der FP eine Filterfunktion zu haben, die Aufschluss darüber gibt, welcher Cache sich zu besuchen lohnt.
vs.
– Eine statistische Zahl im Ownerprofil, die eine Owner und seine gelegten Geocaches als besonders suchenswert auszeichnen könnte.
Welche Argumentation für mich persönlich die relevantere ist, Filterfunktion vs. Ownerego, sollte aus dem Artikel hervorgegangen sein.